Der Hauptrunden-Titel der 2. Liga Nord geht erneut an eine Bundesliga-Reserve: Nachdem im Vorjahr Waspo98 Hannover II nach den Rundenspielen vorn lag, waren diesmal die mit zahlreichen Junioren- und Jugendnationalspielern besetzten White Sharks Hannover II mit einer Bilanz von 21:3 Punkte das stärkste Team. Beendet ist die Saison noch nicht: Die drei Zweitvertretungen steigen mit Ende der Hauptrunde aus, in den Play-Offs (Halbfinale und Finale) kämpfen ab Ende April die SpVg Laatzen, Hellas Hildesheim, HTB62 Hamburg und die HSG Warnemünde um den Meistertitel und die Qualifikation für das Aufstiegsturnier.
Die White Sharks legten eine souveräne Siegesserie hin, und gewannen auch die beiden neuralgischen Duelle mit Waspo98 II (13:12 und 17:9). Lediglich bei den Auswärtsspielen in Hildesheim (8:8) und Laatzen (8:17) mussten die Hannoveraner Punktverluste hinnehmen, und steigerten sich nach Platz 5 in der letztjährigen Hauptrunde damit deutlich. Bei der zweiten Mannschaft des Deutschen Pokalsiegers Waspo98 Hannover II spielten die Übergangspieler aus dem starken Bundesligakader zusammen mit einigen Kräften aus dem eigenen Nachwuchs. Mit dem Ungarn Mate Balatoni (vergangenes Jahr noch in der Champions-League im Einsatz) hatte Waspo98 auch den unangefochtenen Top-Torjäger der Liga in seinen Reihen. Neben den beiden Niederlagen gegen die Sharks unterlag Waspo98 am letzten Spieltag stark ersatzgeschwächt in Laatzen, ansonsten wurden deutliche Siege eingefahren.
Hinter den beiden Bundesliga-Reserven aus Hannover holte sich die SpVg Laatzen nach einer Schwächephase im Januar und Februar mit einem starken Endspurt den 3. Platz nach der Hauptrunde. Im heimischen aquaLaatzium waren die Laatzener dabei eine echte Macht: Das SpVg-Team gewann alle sechs Heimspiele mit mindestens zehn Toren Vorsprung. Auswärts taten sich die Messestädter dagegen schwer, neben den knappen Niederlagen bei Waspo98 (8:10) und White Sharks (7:9) und einem 6:10 in Hildesheim wurde auch bei Poseidon Hamburg II in einer kuriosen Begegnung (11:11) ein Punkt liegen gelassen.
Dank der Heimstärke lagen die Laatzener am Ende aber dennoch vier Punkte und 74 Tore vor dem zweiten Titel-Aspiranten Hellas Hildesheim, und geht mit der Spitzenposition in die Play-offs. Hier dürfte es im Normalfall auf ein Finale zwischen diesen beiden Teams herauslaufen, das nach den direkten Duellen in der Hauptrunde auch einiges an Spannung mit sich bringen könnte.
Die Hildesheimer spielten eine Hauptrunde mit einigen Schwankungen, die sich durch die unterschiedlichen personellen Besetzungen erklären. Mit voller Personalstärke präsentierte sich Hellas vor allem im heimischen Wasserparadies gewohnt stark, wie das 8:8 gegen die White Sharks II und ein souveränes 10:6 gegen Laatzen zeigten. Gerade auswärts konnten die Hildesheimer aber selten mit ihrem kompletten Kader antreten, und mussten gegen die besser platzierten Teams recht deutliche Niederlagen hinnehmen. Am letzten Spieltag unterlagen die mit nur acht Spielern angereisten Hildesheimer sogar beim bis dahin punktlosen Schlusslicht HSG Warnemünde (5:8) – allerdings hatte dieses Spiel nur noch statistischen Wert, und mit voller Besetzung möchte Hellas in den Play-offs nach dem Meistertitel greifen.
Neu dabei war nach dem Aufstieg der ersten Mannschaft diesmal auch eine Zweitvertretung von Poseidon Hamburg II. Auch hier waren personelle Schwankungen nicht zu übersehen, vor heimischer Kulisse wurde nicht nur gegen Laatzen ein Punkt gewonnen, auch die anderen besser platzierten Teams mussten sich im Inselpark ordentlich strecken. Auswärts taten sich die Hamburger dagegen personell ziemlich schwer, das Spiel bei den White Sharks II musste mangels Spielern sogar kampflos abgegeben werden. Alle Duelle mit HTB62 und Warnemünde konnte Poseidon II für sich entscheiden, sodass es mit 9:15 Punkten am Ende der 5. Platz in der Hauptrunde wurde. Aus norddeutscher Sicht bleibt zu hoffen, dass Poseidon II auch im nächsten Jahr in der 2. Liga Nord spielen kann – hieße dies doch, dass die erste Mannschaft der Hamburger den Klassenerhalt in der Bundesliga geschafft hätte.
Hinter Poseidon II lieferten sich Zweitliga-Rückkehrer HTB62 Hamburg und die HSG Warnemünde ein Duell um den sechsten Rang. Hier hatten am Ende die Hamburger die Nase vorn, nach einem 12:11-Auswärtssieg in Rostock wurde das Heimspiel mit 12:7 gewonnen. Warnemünde musste mit einigen personellen Schwierigkeiten kämpfen, sorgte zum Abschluss der Runde mit einem 8:5-Heimerfolg gegen Hildesheim aber für ein deutliches Ausrufezeichen. Beide Teams rechnen sich in den Play-offs mindestens Chancen auf die Bronzemedaille aus, sodass auch hier enge und spannende Begegnungen erwartet werden dürfen. Oder gelingt einem von beiden im Halbfinale sogar die große Überraschung gegen Hildesheim oder Laatzen?
Die Ergebnisse und Online-Protokolle gibt es im Ergebnisportal des Deutschen Schwimmverbandes unter http://www.dsv.de/wasserball/wettkampf/ergebnisse-tabellen/ im Bereich „2. Liga Nord“.
2. Liga Nord 2017 – Endtabelle Hauptrunde:
1. White Sharks Hannover II 21:3
2. Waspo98 Hannover II 18:6
3. SpVg Laatzen 17:7
4. Hellas Hildesheim 13:11
5. Poseidon Hamburg II 9:15
6. HTB62 Hamburg 4:20
7. HSG Warnemünde 2:22
2. Liga Nord – Play-Offs (Best-of-three)
Halbfinale (Ende April)
HSG Warnemünde – SpVg Laatzen
HTB62 Hamburg – Hellas Hildesheim
Die besten 10 Torschützen der 2. Liga Nord 2017 (Hauptrunde):
1. Mate Balatoni (Waspo98 II) 52
2. Tobias Müller (Laatzen) 37
3. Konstantin Hüppe (Sharks II) 36
4. Michael Hahn (Poseidon II) 34
5. Steven Brager (Hellas) 31
6. Alexander Bayer (Sharks II) 29
7. Robin Kaiser (Laatzen) 26
7. Jens Möller (Laatzen) 26
7. Andreas Roth (Laatzen) 26
10. Jacob Marsh (Poseidon II) 24